Der Glaube an Gott ist die Grundlage des Christentums. Aber wer genau ist Gott? Können wir Ihn überhaupt kennen? Und was hat Er mit uns Menschen zu tun?
Wir können Gott nicht vollständig kennen
Jemanden „Gott“ zu nennen, bedeutet per Definition, dass diese Person oder dieses Wesen göttlich ist. Diese Aussage beinhaltet auch, dass wir Menschen möglicherweise nicht in der Lage sind, Gott vollständig zu begreifen, da Er sich jenseits unserer Realität befindet. Er ist nicht auf Zeit und Raum beschränkt. Er ist nicht auf einen materiellen Körper beschränkt. „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken“ (Jesaja 55,8-9). Unsere fünf Sinne reichen nicht aus, um Ihn zu begreifen, wie Er ist, weil wir als natürlich begrenzte Menschen geschaffen wurden und weil die Sünde unsere Sicht auf Gott vernebelt hat. Wir können Gott nur insofern kennen lernen, als Er sich uns offenbart.
Gott zu kennen ist lebenswichtig
Gott ist ein persönliches Wesen, und Er will eine Beziehung zu den Menschen. Deshalb hat Er sich selbst offenbart. Das Wissen, das wir so über Gott haben können, ist begrenzt aber wahr und verlässlich. Er sagt wer Er ist, und was sein Wille ist. Dieses Wissen ist eine Quelle tiefer Freude und die Grundlage für das ewige Leben: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17,3). Gott zu kennen beinhaltet mehr als nur Faktenwissen über Ihn zu haben. Es bedeutet, eine persönliche Beziehung zu haben, so wie man einen guten Freund oder Ehepartner kennt.
Gott hat sich offenbart
Gott offenbart sich durch seine Werke. Durch seine Schöpfung zum Beispiel zeigt er seine Kraft, Weisheit und wunderbare Kreativität. In seiner Reaktion auf die Sünde zeigt Gott seine Heiligkeit und Rechtschaffenheit, aber auch seine Liebe, indem Er den Menschen einen Weg zur Erlösung anbietet. Die Bibel bietet uns ausführliche Berichte darüber, was Gott getan hat und in Zukunft tun wird.
Eine andere Art und Weise, in der Gott sich selbst offenbart, ist in seinem Namen und in Bildern, die Er auf sich selbst anwendet wie „Vater“, „König“, „Fels“ und „Licht“. All diese Bezeichnungen beschreiben uns Gott näher.
Letztendlich hat sich Gott in Jesus offenbart. Er ist der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist und der Menschheit gezeigt hat, wer Gott ist (2. Korinther 4,6). „Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluss [über Ihn] gegeben“ (Johannes 1,18).
Eigenschaften Gottes
Es gibt viele Eigenschaften, die allein zu Gott gehören. Zum Beispiel ist Gott ewig. Er hat immer existiert und wird ewig bestehen. Er ist unveränderlich, souverän, unabhängig und selbstgenügsam, allgegenwärtig und allmächtig. Er hat keinen physischen Körper, sondern ist ein Geist. Und Gott ist dreieinig, was bedeutet, dass es einen einzigen Gott gibt, der sich als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist offenbart. Dies sind alles Eigenschaften, die der Mensch nicht hat und die zeigen, was es bedeutet, dass Gott göttlich ist.
Es gibt auch viele Eigenschaften Gottes, die im Menschen — bis zu einem gewissen Grad — auch vorhanden sein können. Denke zum Beispiel an Gottes Liebe, seinen Zorn, seine Weisheit oder seine Heiligkeit. Diese Eigenschaften lehren uns etwas über den Charakter Gottes, über seine Persönlichkeit. Gott ist der höchste Maßstab der Güte; in Ihm sind all diese Eigenschaften vollkommen gegenwärtig.
Gott ist eins
Wir könnten Listen mit allen Eigenschaften Gottes erstellen, aber dabei ist es wichtig Gottes Einheit im Auge zu behalten. Das bedeutet nicht nur, dass unser Gott der einzige Gott ist (siehe z.B. 5. Mose 6,4), sondern auch, dass alle seine Eigenschaften eine Einheit bilden. Wir können zum Beispiel nicht nur Gottes Liebe betonen und seine Heiligkeit vergessen, oder einfach nur über seinen Zorn sprechen und über seine Barmherzigkeit schweigen. Das würde ein falsches Bild von Gott ergeben. Der beste Weg ein ausgewogenes Bild von Gott zu erhalten besteht darin, regelmäßig die ganze Bibel zu lesen und unser Gottesbild von ihr korrigieren zu lassen.
Gott ist unser Schöpfer und Richter
Gott hat die Welt und alles was in ihr ist erschaffen, einschließlich die ersten Menschen (siehe 1. Mose 1 und 2). Er schuf diese Menschen sogar „in seinem Bild“, was bedeutet, dass die Menschen mehr gottähnliche Eigenschaften haben als alle anderen Geschöpfe wie Pflanzen oder Tiere. Der Mensch soll zeigen oder widerspiegeln, wer Gott ist.
Da Gott unser Schöpfer ist hat Er das Recht über uns zu herrschen. Wir sollten Ihm dienen und Ihn anbeten. Aber schon die ersten Menschen, Adam und Eva, rebellierten gegen ihren Schöpfer. Die Beziehung zwischen Gott und Mensch wurde schwer beschädigt. Die Menschen konnten ihren Lebenszweck, Gott zu reflektieren und zu verherrlichen, nicht mehr erfüllen und verdienten durch ihre Sünde den ewigen Tod.
Gott ist unser Erlöser
Und doch hat Gott seine Schöpfung nicht im Stich gelassen. Gott der Sohn kam als Mensch auf die Erde und trug das Gericht für die Sünde der Menschheit. Er tat dies, „damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat“ (Johannes 3,16). Wer an Jesus Christus als seinen Herrn und Erlöser glaubt ist wieder mit Gott versöhnt. Das schafft die Möglichkeit einer erneuerten, liebevollen und persönlichen Beziehung zwischen Gott und Mensch, in der Gott sogar „unser Vater“ genannt werden kann (siehe Matthäus 6,9).
Gott ist also der Schöpfer der Menschheit, er ist Richter, aber auch der Erlöser und Retter aller, die an Ihn glauben.