Welche Prophezeiungen haben sich im Leiden und Sterben von Jesus Christus erfüllt?

Die Kreuzigung Jesu war einer der dunkelsten Momente in der Geschichte der Menschheit. Sie kam nicht unerwartet, aber wurde schon Jahrhunderte vorher von Propheten angekündigt als Teil von Gottes Heilsplan für die Menschheit.

Jesu Tod wurde schon vorausgesagt in der Heiligen Schrift

Jesus hat seinen Jüngern mehrmals darauf vorbereitet, dass er getötet werden würde, unter anderem in Markus 8,31:
„Der Menschensohn muss viel leiden. Er wird von den führenden Männern des Volkes, den obersten Priestern und den Schriftgelehrten verurteilt und getötet werden. Aber nach drei Tagen wird er von den Toten auferstehen.“

Lukas berichtet uns wie Jesus betonte dass alles was mit ihm passieren würde, schon vorausgesagt wurde in der Heiligen Schrift:
„Wir gehen jetzt nach Jerusalem. Dort wird sich alles erfüllen, was die Propheten über den Menschensohn geschrieben haben.“ (Lukas 18,31)
„Alles, was in der Heiligen Schrift von mir geschrieben steht, geht nun in Erfüllung.“ (Lukas 22,37)

Nach seiner Auferstehung erklärte Jesus seinen Jüngern noch mal: „Erinnert euch an das, was ich euch angekündigt habe, als ich noch mit euch zusammen war: ,Alles muss sich erfüllen, was bei Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich steht.‘ […] Es steht doch dort geschrieben: Der von Gott erwählte Retter muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen.“ (Lukas 24,44-46)

Rückblickend konnten die Jünger nun erkennen, wie viele Bibelverse des Alten Testaments sich tatsächlich auf Jesus bezogen. Das war eine große Hilfe für sie um zu verstehen dass Jesu Tod kein Unfall, aber ein wichtiger Schritt in Gottes ewigem Heilsplan war.

In diesem Artikel wollen auch wir einige Beispiele von Bibelversen, die sich im Leiden und Sterben Jesu erfüllten, betrachten.

Schlagen und Anspucken

Der Prophet Jesaja schrieb mehrere Gedichte über den Knecht des Herrn, eine Gestalt, die eine überragende Stellung erlangen und hoch erhaben sein wird (Jesaja 52,13), die aber auch von den Menschen verachtet und gemieden wird (Jesaja 53,3). In Jesaja 50,6 sagt der Knecht des Herrn: „Meinen Rücken habe ich hingehalten, als man mich schlug; ich habe mich nicht gewehrt, als sie mir den Bart ausrissen. Ich hielt ihren Beschimpfungen stand und verdeckte mein Gesicht nicht, als sie mich anspuckten.“

Diese Prophezeiungen treffen auf Jesus zu. In Markus 15,15 heißt es: „Weil Pilatus die aufgebrachte Volksmenge zufriedenstellen wollte, gab er Barabbas frei. Jesus aber ließ er auspeitschen und zur Kreuzigung abführen.“ Einige Verse später, in Markus 15,19-20, geht die Geschichte weiter: „Mit einem Stock schlugen sie Jesus auf den Kopf, spuckten ihn an und knieten vor ihm nieder, um ihn wie einen König zu ehren. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm den roten Mantel aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie ihn aus der Stadt hinaus, um ihn zu kreuzigen.“

Von Gott verlassen und von den Menschen verspottet

Psalm 22 wurde von David geschrieben, als er sich von Gott verlassen fühlte. Jesus zitierte den ersten Vers dieses Psalms am Kreuz. „Gegen drei Uhr schrie Jesus laut: ,Eli, Eli, lema sabachtani?‘ Das heißt: ,Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?‘“ (Matthäus 27,46, vgl. Psalm 22,2).

Dieser Psalm enthält einige weitere auffällige Parallelen zum Leiden Jesu:

  • In Psalm 22,8-9 beklagt sich David: „Alle Leute machen sich über mich lustig. Wer mich sieht, verzieht sein Gesicht und schüttelt verächtlich den Kopf. ,Überlass Gott deine Not!‘, lästern sie, ,der soll dir helfen und dich retten!‘“
    Matthäus 27,39-43 berichtet von den religiösen Führern und den Menschen die das Leiden Jesu beobachten: „Die Leute, die am Kreuz vorübergingen, verspotteten ihn und schüttelten verächtlich den Kopf […] Auch die obersten Priester, die Schriftgelehrten und führenden Männer des Volkes verhöhnten Jesus: […] ,Er hat sich doch immer auf Gott verlassen; jetzt wollen wir sehen, ob Gott ihn wirklich liebt und ihm hilft.‘“
  • In Psalm 22,16 heißt es: „Meine ganze Kraft ist dahin, verdorrt wie eine staubige Tonscherbe. Die Zunge klebt mir am Gaumen.“ Vergleiche auch Psalm 69,22: „Sie mischten Gift in meine Speise; und als ich Durst hatte, gaben sie mir Essig zu trinken.“
    In Johannes 19,28-29 heißt es: „Jesus wusste, dass nun sein Auftrag erfüllt war. Doch die Vorhersage der Heiligen Schrift sollte voll und ganz in Erfüllung gehen, darum sagte er: ,Ich habe Durst!‘ In der Nähe stand ein Krug mit Essigwasser. Die Soldaten tauchten einen Schwamm hinein, steckten ihn auf einen Ysopstängel und hielten Jesus den Schwamm an den Mund.“
  • In Psalm 22,17 ruft David aus: „Eine Meute böswilliger Menschen umkreist mich, gierig wie wildernde Hunde. Hände und Füße haben sie mir durchbohrt“.
    Zur Zeit Davids war die Kreuzigung noch nicht ,erfunden‘. Aber Jesus wurde gekreuzigt. Seine Hände und Füße wurden an das Kreuz genagelt.
  • In Psalm 22,19 heißt es: „Schon teilen sie meine Kleider unter sich auf und losen um mein Gewand.“
    Genau das ist mit Jesus geschehen: „Seine Kleider teilten sie unter sich auf und warfen das Los darum“ (Matthäus 27:35).

Finsternis am Mittag

Amos prophezeit über den Tag des Zorns Gottes über sein Volk: „An jenem Tag lasse ich die Sonne schon am Mittag untergehen, und die Dunkelheit bricht am helllichten Tag über das Land herein“ (Amos 8,9).
Jesus trug Gottes Zorn über die menschliche Sünde. Als er gekreuzigt wurde, wurde es am Mittag plötzlich im ganzen Land dunkel (Matthäus 27,45).

Das Lamm Gottes

In Jesaja 53,7 heißt es über den Knecht des Herrn: „Er wurde misshandelt, aber er duldete es ohne ein Wort. Er war stumm wie ein Lamm, das man zur Schlachtung führt. Und wie ein Schaf, das sich nicht wehrt, wenn es geschoren wird, hat er alles widerspruchslos ertragen. Man hörte von ihm keine Klage.“
In Matthäus 27,12-14 heißt es: „Als nun die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes ihre Anklagen gegen ihn vorbrachten, schwieg Jesus. ,Hörst du denn nicht, was sie dir alles vorwerfen?‘, fragte Pilatus. Aber Jesus erwiderte kein Wort.“

Das Johannesevangelium berichtet, was nach dem Tod Jesu geschah: „Die führenden Männer der Juden wollten nicht, dass die Toten über den Sabbat – noch dazu an einem solch hohen Feiertag – am Kreuz hängen blieben. Darum gingen sie mit der Bitte zu Pilatus, er solle den Gekreuzigten die Beine brechen lassen, damit ihr Tod schneller eintrat. Danach sollten sie vom Kreuz abgenommen werden. Pilatus schickte seine Soldaten los. Zuerst brachen sie dem einen Verbrecher, der mit Jesus gekreuzigt worden war, die Beine, dann dem anderen. Doch als sie zu Jesus kamen, stellten sie fest, dass er bereits tot war. Deshalb brachen sie ihm nicht die Beine. Aber einer der Soldaten stieß ihm eine Lanze in die Seite. Sofort flossen Blut und Wasser aus der Wunde“ (Johannes 19,31-34). Johannes schreibt, dass damit alttestamentliche Prophezeiungen erfüllt wurden. Und in der Tat heißt es in Psalm 34,20-21: „Zwar bleiben auch dem, der sich zu Gott hält, Schmerz und Leid nicht erspart; doch aus allem befreit ihn der Herr! Vor schwerem Schaden bewahrt er ihn, kein Knochen soll ihm gebrochen werden.“
Und als die Israeliten das jährliche Passahmahl feierten und ein Lamm aßen, sagte Gott zu ihnen: „Zerbrecht ihm keinen einzigen Knochen!“ (2. Mose 12,46 ; 4. Mose 9,12). Jesus war das ultimative Passahlamm. Seine Knochen wurden nicht gebrochen. Stattdessen wurde seine Seite mit einem Speer durchbohrt, womit sich die Worte des Propheten Sacharja erfüllten: „Voller Reue werden sie auf mich sehen, den sie durchbohrt haben“ (Sacharja 12,10).

Wie ein Verbrecher behandelt

In Jesaja 53,12 heißt es ebenfalls über den Knecht des Herrn, dass er „den Tod auf sich nahm und wie ein Verbrecher behandelt wurde.“ In Jesaja 53,9 steht: „Man begrub ihn bei Gottlosen, im Grab eines reichen Mannes, obwohl er sein Leben lang kein Unrecht getan hatte. Nie kam ein betrügerisches Wort über seine Lippen.“
In Markus 15,27 heißt es: „Mit Jesus wurden zwei Verbrecher gekreuzigt, der eine rechts, der andere links von ihm“. Einer dieser Verbrecher sagte: „Wir werden hier zu Recht bestraft. Wir bekommen, was wir verdient haben. Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan“ (Lukas 23,41). Jesus wurde also wie ein Verbrecher behandelt, obwohl er völlig unschuldig war. Doch nach seinem Tod änderten sich die Dinge dramatisch: „Am Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa. Er hieß Josef und war ein Jünger von Jesus. Er ging zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam von Jesus. Pilatus befahl, diese Bitte zu erfüllen. Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch und legte ihn in eine unbenutzte Grabkammer, die er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen“ (Matthäus 27,57-60). Obwohl Jesus also als Verbrecher hingerichtet wurde, war er „im Grab eines reichen Mannes“!

Dies sind nur einige Bibelverse aus dem Alten Testament, die durch Jesu Leiden und Tod eine neue und tiefere Bedeutung erhalten haben. Ich bin sicher, wir könnten noch mehr solche Bibelstellen aufzählen. Aber diese Beispiele machen deutlich, dass die Kreuzigung Jesu kein Zufall war. Sie war die Erfüllung von Gottes ewigem Heilsplan und wurde schon Jahrhunderte zuvor detailliert vorausgesagt.

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