Die Bibel erinnert uns ständig daran, wie sehr Gott uns liebt. Sie vermittelt nicht nur den Israeliten das Erbarmen und die Liebe Gottes, sondern den Menschen aller Rassen und Orte. Jesus zog die Ausgestoßenen und Unterdrückten zu sich und verkündete, dass Gott Ihn gesandt hatte um die Unterdrückten zu befreien und Gottes Gunst dorthin zu bringen, wo keine zu finden war (Lukas 4,18-19). Er lehrte uns zu vergeben, einander zu lieben und nicht zu vergelten, wenn wir von anderen verletzt wurden.
Steht Gottes Barmherzigkeit der sozialen Gerechtigkeit im Weg?
Nein. Schau genau hin und du wirst sehen, dass Gott gerecht ist und sich nach Barmherzigkeit und Gerechtigkeit sehnt. Als Gott Adam und Eva schuf, wurden sie nach seinem Ebenbild geschaffen und waren wie Gottes eigene Kinder. Nachdem die Sünde in die Menschheit eingedrungen war, hat sich vieles geändert. Der Ungehorsam von Adam und Eva, der Mord an Kain, das Murren der Israeliten – das alles rief Gottes Strafe hervor und die Menschen mussten sich als Folge ihrer Sünden seinem Gericht stellen.
Gott sah, dass die Menschen sich gegeneinander versündigten und dass Konflikte aus Egoismus, Eifersucht, Stolz und Rache entstanden. Durch das (mosaische) Gesetz und die Gebote forderte Er die Menschen auf, der Gerechtigkeit zu dienen und das zu tun, was vor Ihm richtig ist.
Amos 5,24 sagt: „Das Recht soll das Land durchströmen wie ein nie versiegender Fluss.“ Und in Sacharja 7,9-10 sagt Gott: „Fällt gerechte Urteile! Geht liebevoll und barmherzig miteinander um! Die Witwen und Waisen, die Armen und die Ausländer sollt ihr nicht unterdrücken! Schmiedet keine bösen Pläne gegeneinander! Das befehle ich, der Herr, der allmächtige Gott!“
Regelungen um Gerechtigkeit zu fördern
Gott verlangt von uns, dass wir anderen gegenüber fair sind und alle mit Würde und Respekt behandeln. Das gilt nicht nur für die Kirche, sondern auch für unser Zuhause, unsere Schulen, unseren Arbeitsplatz und unsere Gemeinschaft. In Micha 6,8 heißt es: „Der Herr hat euch doch längst gesagt, was gut ist! Er fordert von euch Menschen nur eines: Haltet euch an das Recht, begegnet anderen mit Güte, und lebt in Ehrfurcht vor eurem Gott!“
Das Alte Testament beschreibt Gottes Gesetz, das allen Menschen im Lande Gerechtigkeit gebietet. Nicht nur den Israeliten, sondern auch den Fremden und Unterdrückten (5. Mose 15, 7-11). König Salomo war für seine Weisheit bei der Regelung von Gerichtsangelegenheiten bekannt und er verschaffte einer rechtmäßigen Mutter und ihrem Kind Gerechtigkeit, wie in 1. Könige 3,16-28 dargestellt wird.
Mose wählte auf Jethros Rat hin Führer innerhalb der Stämme Israels aus, um Konflikte zu schlichten (2. Mose 18,17-25). Das ganze Buch der Richter beschreibt die verschiedenen Richter, die über die Israeliten eingesetzt wurden, um ihre Probleme zu lösen und sie als Nation voranzubringen. Ein gerechter König sollte einem Volk Stabilität verleihen (Sprüche 29,4) und seinen Thron durch Gerechtigkeit festigen.
Unterordnung unter Gott und die Autoritäten
Gott ist ein mächtiger Richter, der den Unschuldigen Gnade erweist und diejenigen bestraft, die andere ausnutzen.
- Prediger 3,17 — „Am Ende wird Gott den Schuldigen richten und dem Unschuldigen zum Recht verhelfen.“
- Jeremia 22,3 — „So spricht der Herr: Sorgt für Recht und Gerechtigkeit! Helft den Menschen, die beraubt und unterdrückt werden! Den Ausländern, Waisen und Witwen tut keine Gewalt an und nutzt sie nicht aus! Hört auf, hier das Blut unschuldiger Menschen zu vergießen!“
- Psalm 82,3 — „Verhelft den Wehrlosen und Waisen zu ihrem Recht! Behandelt die Armen und Bedürftigen, wie es ihnen zusteht!“
Die Unschuldigen nicht zu verteidigen, ist ein schweres Vergehen vor Gott, ebenso wie die ungerechte Behandlung anderer. Finden wir Freunde, Kollegen oder Mitbürger, die aus falschen Gründen unterdrückt werden? Dann müssen wir ihnen helfen, für sie beten, die richtige Hilfe oder Anleitung bekommen, um sie aus solch schwierigen Situationen zu befreien.
Manchmal ist es notwendig, die Hilfe von Behörden in Anspruch zu nehmen, damit das Unrecht auf gerechte Weise bestraft wird. Gottes Wort erinnert uns daran: „Die Staatsgewalt … handelt im Auftrag Gottes, wenn sie unbestechlich alle bestraft, die Böses tun. Es sind also zwei Gründe, weshalb ihr euch der staatlichen Macht unterordnen müsst: Zum einen, weil euch sonst das Urteil Gottes droht, zum andern, weil schon euer Gewissen euch dazu auffordert.“ — Römer 13,4-5
Auf Gott vertrauen, wenn Gerechtigkeit nicht sofort eintritt
Es wird Zeiten der Bedrängnis geben, die endlos zu sein scheinen, und man kann sich dem Spott oder der Verfolgung durch andere ausgesetzt sehen, wenn man ein christliches Leben führt. Die Schrift erinnert uns daran: „Liebe Freunde, verschafft euch nicht selbst Recht. Überlasst vielmehr Gott das Urteil, denn Er hat in der Heiligen Schrift gesagt: ‚Es ist meine Sache, Rache zu üben. Ich, der Herr, werde ihnen alles vergelten.‘“ (Römer 12,19). Gott will, dass wir andere so behandeln, wie wir von ihnen behandelt werden wollen (Matthäus 7,12). „Der Herr will, dass die Menschen tun, was gut und richtig ist; das ist Ihm lieber als ihre Opfergaben“ (Sprüche 21,3).
Gottes Barmherzigkeit und Gerechtigkeit gehen Hand in Hand. Er streckt seinen Arm aus um denen zu helfen, die zu Ihm rufen. Gesegnet sind die, die auf das Recht achten, die allezeit Gerechtigkeit üben! (Psalm 106,3).