Hintergrund und Rahmen
Das Buch Nehemia handelt von der Zeit des Exils, als die Israeliten in Babylon waren, das wiederum von Persien erobert wurde (siehe Zeitleiste). Der Name des Buches leitet sich von seiner Hauptfigur Nehemia ab.
Nehemia war ein israelitischer Beamter, der in der persischen Regierung diente. Sein Bruder, der in Juda lebte, besuchte ihn und erzählte Nehemia von der Situation in Jerusalem. Die Stadt war von Nebukadnezar völlig zerstört und die Stadtmauern Jerusalems niedergerissen worden. Nehemia war erschüttert von dieser Nachricht. Er fastete und betete eine Weile über diese Situation und bat um Weisheit, um zu wissen, was er, wenn überhaupt, dagegen tun sollte. Vier Monate später bemerkte der König, dass Nehemia traurig aussah, und fragte ihn was los sei. Nehemia erzählte dem König von dem beklagenswerten Zustand der Stadt seiner Vorfahren und bat um die Erlaubnis, dorthin gehen zu dürfen und die Stadtmauern wiederaufzubauen. Der König bewilligte seine Bitte und stellte ihm sogar eine bewaffnete Eskorte und weitere Mittel zur Verfügung. Mit all diesen Ressourcen machte sich Nehemia auf den Weg nach Israel.
Wiederaufbau von Jerusalem
Die nichtjüdischen Einwohner Israels waren über seine Ankunft nicht erfreut, obwohl noch niemand wusste warum Nehemia nach Jerusalem gekommen war. Nach einigen Tagen begab er sich nachts mit einigen Männern auf den Weg um die Mauern zu begutachten, die sich, wie er gehört hatte, in einem schlechten Zustand befanden. Dann rief er alle Einwohner Jerusalems zusammen und erklärte ihnen seinen Plan. Innerhalb von 52 Tagen bauten sie die Mauern wieder auf. Sie teilten die Mauer in Abschnitte auf, und verschiedene Gruppen wurden mit der Verantwortung für ihren Abschnitt beauftragt. Die Nichtjuden versuchten, Nehemia und die Arbeiter zu entmutigen, anzugreifen, zu verleumden und anzuklagen, aber diese gaben nicht auf und vertrauten darauf, dass Gott für sie kämpfen würde (Nehemia 4,14). Sie setzten ihre Arbeit mit einer Hand fort, während sie mit der anderen eine Waffe hielten. Schließlich wurde das Werk vollendet.
Soziale und religiöse Reformen
Das Buch Nehemia berichtet nicht nur über den Wiederaufbau der Stadtmauern, sondern enthält auch Listen der nach Jerusalem zurückgekehrten Juden, die am Bau und am Tempeldienst beteiligt waren, und berichtet über soziale und religiöse Reformen, die unter Nehemias Führung stattfanden. Esra, ein Priester und Schriftgelehrter, klärte die Juden darüber auf, wer Gott ist und was er von seinem Volk verlangt. Die Israeliten reagierten darauf mit Reue und einer erneuerten Hingabe an den Herrn. Sie schlossen eine Vereinbarung und hielten sie schriftlich fest (Nehemia 10,1).
Lektionen für uns
Die Hauptthemen von Nehemia und die Lektionen, die wir aus diesem Buch lernen, sind:
- Gottes Werk wird immer auf Widerstand stoßen, was uns anspornen sollte, in dem von Gott gegebenen Werk auszuharren und nicht entmutigt zu sein oder aufzugeben.
- Der Grund für die Zerstörung Jerusalems und Israels war die Sünde des Volkes. Wenn wir für Gott leben wollen, müssen wir uns mit der Sünde auseinandersetzen, ihr abschwören und sie ablegen. Wir sollen nach Gottes Willen und Anweisungen leben, damit wir seinen Segen empfangen können.