„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ So beginnt das 1. Buch Mose und damit die gesamte Bibel. Darin wird beschrieben, wie der ewige Gott alle Dinge schuf. Bevor du diesen Artikel weiterliest, empfehle ich dir, zuerst 1.Mose 1-2 in der Bibel zu lesen.
Biblische Geschichte
Am Anfang schuf Gott die Erde ungestaltet und leer, unbewohnbar, mit Wasser bedeckt und in Dunkelheit. Doch durch sein Wort und die Kraft seines Geistes formte und erfüllte Er seine Schöpfung in einem sechstägigen Prozess (1. Mose 1,1-2; 2. Mose 20,11; 3. Mose 31,17). In den ersten drei Tagen ordnete Gott seine Schöpfung. In den nächsten drei Tagen füllte Er sie.
- Am ersten Tag schuf Er das Licht und trennte es von der Finsternis und nannte das Licht „Tag“ und die Finsternis „Nacht“.
Am vierten Tag füllte Er sie mit der Sonne, dem Mond und den Sternen (1. Mose 1,3-5; 1,14-19). - Am zweiten Tag schuf Er den Himmel und trennte die Wolken von den Wassern unter der Erde.
Am fünften Tag füllte Er den Himmel mit Vögeln und die Wasser mit Tieren (1. Mose 1,6-8; 1,20-23). - Am dritten Tag schied Er das trockene Land von den Wassern unter dem Himmel. Das trockene Land nannte Er „Erde“ und das Wasser nannte Er „Meer“.
Am sechsten Tag füllte Er die Erde mit Tieren und schuf den Menschen, Adam und Eva (1. Mose 1,9-13; 1,24-31).
Die Schöpfung des Menschen
Bei der Erschaffung des Menschen müssen wir ein wenig innehalten. Gott hat in besonderer Weise ein Bundesverhältnis mit dem Menschen geschlossen. Er hatte ihm sein Wohlwollen erwiesen, indem er ihn nach seinem Bild schuf, ihm den Lebensatem gab und ihn in den Garten Eden setzte, um diesen zu bearbeiten und zu bewahren.
Nach all dem verlangte Gott von ihm Treue. Er wollte, dass der Mensch seinen Gehorsam bewies, indem er von jedem Baum aß, außer vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Ungehorsam würde zum Tod führen. Außerdem segnete Gott Adam mit einer Gehilfin, die für ihn geeignet war: Eva. Gemeinsam sollten sie über die Erde und die Tiere herrschen und sich vermehren (1. Mose 1,24-31; 2,4-25).
Am siebten Tag vollendete Gott sein Schöpfungswerk. Er segnete und heiligte diesen Tag, denn an ihm ruhte Er von allem, was Er geschaffen hatte. Alles, was Er geschaffen hatte, war gut. Es war vollkommen! (1. Mose 2,1-3).
Was lehrt uns dieser biblische Bericht?
Wir können verschiedene Lehren daraus ziehen, aber ich werde hier nur die grundlegenden nennen:
Gott ist der Urheber der Schöpfung
Die ersten Worte der Bibel offenbaren uns große Wahrheiten: Gott ist ewig und Er ist der Urheber der Schöpfung. Deshalb ist Gott der Einzige, der Zeit und Raum übersteigt. Er ist der König und Herr der ganzen Schöpfung (vgl. Psalm 47,7-8; Offenbarung 4,11).
Gott offenbart seine Absichten in der Schöpfung
Gottes trinitarisches Wesen spiegelt sich in der Schöpfung wider: Der Vater ist der Urheber der Schöpfung, der Sohn führt sie aus und der Geist vervollständigt sie. Beachte, dass die Erde leer und ohne Form erschaffen wurde, und dann wurde sie in sechs Tagen geordnet und gefüllt. Warum war das so? Das spiegelt Gottes Erlösungsabsichten wider! Er war dabei, sein Reich auf Erden zu errichten. (vgl. Jesaja 45,18; Römer 11,36).
Der Mensch wurde nach dem Bild Gottes geschaffen
Gott schuf den Menschen, um sich um die Schöpfung zu kümmern, weshalb Er ihm die Eigenschaften der Gerechtigkeit, Heiligkeit und Weisheit verlieh. In seinem Namen sollte der Mensch die Herrschaft (als „König“) ausüben und die Erde füllen. Darüber hinaus gab Gott ihm die priesterliche Aufgabe, den Garten Eden zu bearbeiten und zu bewahren[1]. Sein Dienst als Ebenbild Gottes begann im Garten und sollte sich auf die gesamte Schöpfung erstrecken (vgl. Psalm 8).
Ursprüngliche Beziehung: Gott und Mensch in Gemeinschaft
Gott wollte, dass der Mensch sich für immer an Ihm erfreuen kann. Dazu richtete Er eine Zeit (Sabbat), einen Ort (Garten Eden) und einen Weg (Bund des Gehorsams/Werke) ein. Die Ehe von Adam und Eva spiegelte die Gemeinschaft zwischen Gott und dem Menschen wider. Ungehorsam gegenüber seinen Geboten würde zum Abbruch dieser Gemeinschaft führen (vgl. 2. Mose 6,7; 3. Mose 26,12; Offenbarung 21,3).
Christus ist das Zentrum und das Endziel der Schöpfung
Die Schöpfung war sehr gut. Sie war jedoch nur ein Muster für die neue Schöpfung, und Adam war ein Typus für Christus („der letzte Adam“, 1. Korinther 15:45). Obwohl es auf der Erde keine Sünde gab, war bereits in der Ewigkeit festgelegt worden, dass Christus sein Volk von ihren Sünden erlösen würde. Alles wurde durch Ihn und für Ihn geschaffen. Der einzige vollkommene Priester und König würde nicht Adam sein, sondern Christus. (vgl. Kolosser 1,16; 1. Petrus 1,19-20, Johannes 1,1-5; 5,39)
Danke, Gott, dass Du mir Christus in der Schöpfung gezeigt hast!
Vielen Dank an GospelImages für das schöne Bild.
[1] Gott befahl Adam, den Garten zu „bearbeiten und zu bewahren“. Er sollte den Ort, an dem Gott wohnte, in besonderer Weise pflegen und schützen. Es handelte sich nicht um einen x-beliebigen Garten, und deshalb war es auch nicht die gewöhnliche Arbeit eines Gärtners.
Diese beiden Begriffe „bearbeiten und bewahren“ werden auch in 4. Mose 3,7-8 und 8,26 verwendet, wo Gott den Priestern und Leviten den gleichen Auftrag gab, in der Stiftshütte zu dienen und ihre Ausstattung zu bewachen. In jenen Tagen war die Stiftshütte Gottes besondere Wohnstätte, so wie es der Garten Eden zu Adams Zeiten gewesen war. Daher hatten sowohl Adam als auch die Leviten eine priesterliche Aufgabe.