Segen ist ein schönes und vielschichtiges Wort. Schauen wir uns ein paar biblische Beispiele an, um besser zu verstehen, was Segen ist.
Der erste Segen in der Bibel
Das erste Mal, dass Menschen gesegnet werden, ist in 1. Mose 1,27-28 zu lesen, gleich nachdem Gott die Menschen geschaffen hat. „So schuf Gott den Menschen als sein Abbild, ja, als Gottes Ebenbild; und er schuf sie als Mann und Frau. Er segnete sie und sprach: ‚Vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz!‘“ Hier wird deutlich, dass Segen ein Ausdruck von Gottes Gunst ist und von seiner Absicht, seine guten Pläne für die Menschen zu verwirklichen. Es beinhaltet auch starke Untertöne von Glück, Gesundheit und Wohlstand.
Gehorchen heißt gesegnet sein
Das wird in einer anderen berühmten Stelle über Segen deutlich: 5. Mose 28. Da stellt Gott das Volk Israel vor eine Wahl. Wenn sie Ihm gehorchen, werden sie alle Arten von Segnungen in ihrem täglichen Leben erfahren. Lies zum Beispiel die Verse 3-6. „Gesegnet werdet ihr sein, wenn ihr zu Hause seid und wenn ihr draußen auf dem Feld arbeitet. Ihr werdet viele Kinder haben, reiche Ernten einbringen und eure Rinder-, Schaf- und Ziegenherden wachsen sehen. Eure Körbe werden voller Früchte und eure Backtröge voll Mehl sein. Der Herr wird euch segnen, wenn ihr nach Hause kommt und wenn ihr wieder aufbrecht.“ Ungehorsam würde jedoch zu einem Fluch über allem führen, dem Gegenteil von Segen. Das zeigt, welche Absicht Gott für sein Volk hatte. Er wollte, dass sie alle guten Dinge genießen können. Sünde machte dies unmöglich. Sein Volk beschloss, sich gegen seinen Gott zu stellen, und das Elend folgte.
Jesus spricht von einem geistlichen Segen
Im Neuen Testament sehen wir, dass die geistliche Seite des Segens stärker hervortritt. In Matthäus 5 spricht Jesus über diejenigen, die trauern, die verfolgt werden und Unrecht erleiden, und Er nennt sie gesegnet. Denn Gott wird sie für ihr Elend reichlich entschädigen. Er spricht auch von denen, die ein reines Herz haben, die Frieden stiften, die Sanftmütigen und die Armen im Geist. Sie werden in den Genuss besonderer Privilegien kommen: eine enge Beziehung zu Gott und ein Erbe in seinem Reich.
Von Gott gesegnet zu sein ist unvergänglich
Das sind Segnungen, die im Gegensatz zu materiellen Segnungen über das irdische Leben hinaus Bestand haben und nicht von unseren Lebensumständen abhängen. Paulus schreibt über all diese geistlichen Segnungen in Epheser 1: Wie Gott uns von Anfang an erwählt hat, dass wir in die Familie Gottes aufgenommen wurden, dass wir Vergebung der Sünden empfangen haben und so weiter.
Segen in der Gemeinde
Wenn Gott uns segnet, bedeutet das, dass Er in Liebe und Wohlwollen auf uns blickt, seine guten Absichten für uns ausführt, uns unterstützt und uns mit unverdienten geistlichen Privilegien überhäuft. Dieser Segen wird uns zugesprochen durch die Bibel und durch den Segen, der in der Gemeinde über uns gesprochen wird, wobei der Segen verwendet wird, den Aaron dem Volk Israel gab (4. Mose 6,24-26), oder den Paulus am Ende seines Briefes verwendete (2. Korinther 13,13).
Gesegnet sein, indem man andere segnet
Wir können uns auch gegenseitig segnen. Es wird uns sogar gesagt, dass wir unsere Feinde segnen sollen. Der Segen, den wir geben, entspringt der geistlichen Vollmacht, die wir als Gläubige haben, als Priester in dieser Welt zu wirken. Natürlich können wir Gott nicht dazu zwingen, etwas im Leben eines Menschen zu tun. Aber wenn wir andere segnen, tun wir vier Dinge:
- Wir erinnern sie an Gottes Liebe und Gnade.
- Wir richten unser Herz auf das, was gut für diese Person ist, sei es ein Freund oder ein Feind.
- Ein gesprochener Segen ist ein Gebet, dass Gott zugunsten dieser Person handeln möge.
- Wir verpflichten uns, das zu tun, was für diese Person gut ist.
Anderen den Segen Gottes erweisen
Oft sind wir der Kanal, durch den Gottes Segen zu anderen kommt. Beachte dazu Römer 12,14 und Römer 12,20: „Bittet Gott um seinen Segen für alle, die euch verfolgen, ja, segnet sie, anstatt sie zu verfluchen. […] Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken.“ Wenn du also jemanden segnest, dann lass es nicht nur bei Worten bleiben. Bete für oder mit dieser Person. Unterstütze sie in Bereichen, in denen sie Hilfe braucht. Teile Gemeinschaft, Zeit und Essen. Beschütze sie. Auf diese Weise wird der geistliche Segen, den Gott schenkt, in das tägliche Leben der Menschen überfließen, so dass sie schmecken und sehen können, dass Gott gut zu ihnen ist.