Was bedeutet es, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

Christen haben nur einen Gott, aber er offenbart sich in drei verschiedenen Personen, als Gott, der Vater, Gott, der Sohn und Gott, der Heilige Geist. Diese drei zusammen nennen wir die Dreieinigkeit. Aber was bedeutet es, dass Jesus „Gott, der Sohn“ ist? Was bedeutet der Ausdruck „Sohn Gottes“ genau?

Verschiedene Bedeutungen des Begriffs „Sohn Gottes“

In der Bibel wird der Begriff „Sohn Gottes“ auf verschiedene Weise verwendet:

  • Alle Geschöpfe können als Kinder Gottes bezeichnet werden, weil sie ihre Existenz seiner schöpferischen Tätigkeit verdanken. So wird Adam als „Sohn Gottes“ bezeichnet in Lukas 3,38. Derselbe Gedanke kommt in Maleachi 2,10 und Apostelgeschichte 17,28 zum Ausdruck. Die universelle Wahrheit, dass alle Menschen von Natur aus Kinder Gottes sind, sollte ihre Haltung ihm gegenüber bestimmen.
  • Zweitens kann der Ausdruck „Sohn Gottes“ eine besondere, liebevolle Beziehung ausdrücken. Im Alten Testament wird Israel oft als Gottes Erstgeborener bezeichnet (z. B. in 2. Mose 4,22). Es war Gottes auserwähltes Volk. Im Neuen Testament werden die Christen Gottes Kinder genannt (siehe Johannes 1,12; Römer 8,14; 8,19; Galater 3,26; 4,5-6).
  • An verschiedenen Stellen werden Engel als „Gottessöhne“ bezeichnet (Hiob 1,6; 38,7). Sie sind geschaffene geistige Wesen, die Gott in gewisser Weise widerspiegeln sollen.
  • In 2. Samuel 7,14-16 wird der davidische König als „Sohn Gottes“ bezeichnet. Dies bezieht sich auf seine Stellung als Messias. Als König sollte dieser Sohn Davids wie Gott regieren, mit Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit.
  • Im Neuen Testament finden wir auch eine Anwendung des Ausdrucks „Sohn Gottes“, die eine noch tiefere Bedeutung hat. Diese trifft nur auf Jesus Christus zu (Matthäus 16:16; Markus 1:1; Hebräer 4:14). Er ist der endgültige Sohn Gottes, weil er Gott ist und an der göttlichen Natur teilhat. Er existierte von Ewigkeit her als Sohn Gottes und wurde außerdem Mensch, um den Menschen Gott zu offenbaren und ihnen das Heil zu bringen. Siehe zum Beispiel Johannes 1,1; 1,14; 1,18. Deshalb wird Jesus als Gott verehrt (Johannes 20,28; Römer 9,5; Titus 2,13; 2. Petrus 1,1).

Jesus Christus wird als der endgültige Sohn Gottes anerkannt

Jesus benutzt nicht die Bezeichnung „Sohn Gottes“, um sich selbst zu beschreiben (nur „Sohn“ oder „Menschensohn“). Aber er wird bei verschiedenen Gelegenheiten als Sohn Gottes anerkannt:

  • Eine himmlische Stimme nennt Jesus „Gottes geliebter Sohn“ bei seiner Taufe (Markus 1,11) und bei der Verklärung (Markus 9,7). Seine Gottessohnschaft ist die Grundlage dafür, dass er der Messias und Erlöser ist.
  • Die Versuchungen greifen Jesus in der Annahme an, dass er der Sohn Gottes ist (Matthäus 4,1-7). Satan weiß, dass Jesus die Hilfe von Engeln in Anspruch nehmen kann.
  • Dämonen identifizieren Jesus als den Sohn Gottes, der Macht über böse Geister hat (Markus 3,11; 5,7).
  • Menschen, die Jesu Wunder sehen und seine Predigten hören, erkennen ihn als den Sohn Gottes (Matthäus 14,33; 16,16).
  • Jesus wird schließlich zum Tode verurteilt, weil er die Frage des Hohenpriesters, ob er der Sohn Gottes sei, bestätigt (Matthäus 26,63; Markus 14,61; Lukas 22,70). Diesen Titel für sich zu beanspruchen, gilt für die obersten Priester und die Schriftgelehrten als Gotteslästerung, da Jesus sich selbst mit Gott gleichsetzt.

Jesus wird also von Menschen, Dämonen und Gott selbst als der endgültige Sohn Gottes anerkannt. Dies hat einen viel tieferen Stellenwert als die allgemeine Bedeutung von „jemand, der von Gott geschaffen wurde“ oder „jemand, der von Gott geliebt wird“.

Der Sohn Gottes ist von der gleichen Natur wie Gott der Vater

Der Sohn Gottes hat von Ewigkeit her existiert. Als Gott die Welt erschuf, waren alle drei Personen der Dreifaltigkeit involviert. In Genesis 1,26 verwendet Gott das Pronomen „wir“, was uns zeigt, dass alle drei Glieder der Dreifaltigkeit vor der Schöpfung da waren. „Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott selbst“ (Johannes 1,1 – im weiteren Verlauf dieses Kapitels wird deutlich, dass dieses Wort Jesus ist).

Das Athanasische Glaubensbekenntnis drückt dies wie folgt aus:

„Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit,
die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät.
Wie der Vater ist, so ist der Sohn
und so der Heilige Geist:
Ungeschaffen der Vater, ungeschaffen der Sohn,
ungeschaffen der Heilige Geist.
Unermesslich der Vater, unermesslich der Sohn,
unermesslich der Heilige Geist.
Ewig der Vater, ewig der Sohn,
ewig der Heilige Geist.
Und doch sind es nicht drei Ewige,
sondern ein Ewiger…“

Der Sohn Gottes handelt wie Gott

Jemandes Sohn genannt zu werden, hat oft damit zu tun, jemandem zu ähneln. In Matthäus 5,9 sagt Jesus: „Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen“. Das bedeutet: Wenn man Frieden stiftet, handelt man wie Gott, der der höchste Friedensstifter ist. Zumindest auf dieser Achse gehörst du also zu Gottes Familie wenn du so handelst wie er. Du bist sein Sohn. Die gleiche Argumentation findet sich in Johannes 8, wo Jesus mit den Pharisäern streitet. Sie behaupten, dass Abraham ihr Vater ist, aber Jesus widerspricht ihnen: „Wenn er es wirklich wäre, würdet ihr auch so handeln wie er. […] Ihr seid Kinder des Teufels. Und deshalb tut ihr bereitwillig das, was euer Vater wünscht. Der war schon von Anfang an ein Mörder und stand nie auf der Seite der Wahrheit, denn sie ist ihm völlig fremd“ (Johannes 8:39; 8:44). Dies ist eine weitere Bedeutung davon, dass Jesus der ultimative Sohn Gottes ist: In allem handelt er wie Gott der Vater, er erfüllt seinen Willen vollständig (siehe z. B. Johannes 5,19; 5,26; 5,30; 20,21).

Der Sohn Gottes ist der Erlöser der Menschheit

Gott, der Sohn, wurde mit der besonderen Aufgabe betraut, die Welt von der Sünde zu erlösen. Er kam als Baby in die Welt, aber nicht unter normalen Umständen. Maria, seine Mutter, war eine Jungfrau, und das Baby, das in ihr entstand, wurde durch die Kraft Gottes, des Heiligen Geistes, gezeugt (Matthäus 1,18-21; Lukas 1,26-38). Er nahm die Strafe für die Sünden der ganzen Welt auf sich. Die Strafe des Todes, die uns zusteht, wurde auf ihn gelegt, aber weil er nie gesündigt hat, hatte der Tod keine Macht über ihn. Er ist von den Toten auferstanden und nach 40 Tagen in den Himmel zurückgekehrt. Dies wird in Johannes 3,16 sehr schön zusammengefasst: „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“

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