Ruft Gott jeden Christen auf, in seinem Königreich zu dienen?

Die kurze Antwort darauf ist „Ja“, doch es gibt Dinge, die Christen verstehen müssen, um diese Berufung erfüllen zu können.

Der große Auftrag

Bevor Jesus in den Himmel zurückkehrte, gab er den Jüngern einen Befehl, den wir den großen Auftrag nennen.

„Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!“ Matthäus 28,19-20)

Die Jünger begleiteten Jesus drei Jahre lang und hörten Ihn lehren und predigen, erlebten seine Wunder — und manchmal sandte Jesus sie aus, um das, was sie gesehen und gehört hatten, in die Praxis umzusetzen und dann zurückzukommen, um zu berichten, was sie getan hatten.
In den oben genannten Versen befahl Jesus ihnen, hinauszugehen und auch andere Menschen zu Jüngern zu machen. Ein Jünger ist jemand, der die Anweisungen seines Leiters befolgt und das tut, was ihm aufgetragen wird.
Als Jesus den Befehl erteilte, erwartete Er, dass alle, die die Botschaft der Jünger hören und annehmen, ebenfalls zu Jüngern werden, und diese in der Folge ebenfalls andere zu Jüngern machen die wiederum andere zu Jüngern machen, usw… Das ist es, wozu Gott uns aufruft, um in seinem Königreich zu dienen.

Gott beruft jeden

Ja, Jesus ruft jeden, ein Jünger zu sein, doch das bedeutet nicht unbedingt, dass alle Menschen die Arbeit von Gemeindeleitern, Pastoren, Missionaren im Ausland oder christlichen Vollzeit-Mitarbeitern ausüben. Diejenigen, die diese Rolle annehmen, werden fast immer sagen, dass sie einen zusätzlichen Ruf Gottes durch seinen Heiligen Geist empfangen haben.

Zeltmacher

In der Apostelgeschichte diente Paulus Gott als „Apostel“. Er reiste sehr viel, predigte und lehrte, wodurch viele Menschen zu Christen und Jüngern wurden. Wir lesen in der Apostelgeschichte, dass Paulus von Beruf ein Zeltmacher war. Auch während seiner Reise- und Lehrtätigkeit arbeitete er immer wieder in diesem Beruf, um sich selbst versorgen zu können und den Menschen, die er zu Christus geführt hatte, nicht zur Last zu fallen.
Einige Menschen gehen auch heute noch so vor, und wir nennen sie „Zeltmacher“. Sie arbeiten, um sich selbst zu versorgen, machen aber auch weiterhin andere zu Jüngern. Das geschieht insbesondere in Ländern, die keine Vollzeitpastoren oder Missionare erlauben. Trotzdem wissen sie, dass sie von Gott berufen sind.

Jeder Christ hat eine Rolle in Gottes Gemeinde

Gott hat jedem seiner Berufenen Gaben gegeben, um seine Kinder ermutigen und ihnen dienen zu können. Eine recht lange Liste dieser Gaben ist nachzulesen in 1. Korinther 12, Römer 12, Epheser 4 und 1. Petrus 4.

Zusätzlich zu der Aufgabe, Menschen zu Jüngern zu machen, werden wir wahrscheinlich auch Rollen in unserem Gemeindeumfeld finden, um der Gemeinde mit den geistlichen Gaben zu dienen, die Gott uns gegeben hat.

Fazit

Der „große Auftrag“ war ein Befehl von Jesus. Somit haben wir keine andere Wahl, als dem Herrn dadurch zu dienen, rauszugehen und andere zu Jüngern zu machen. Jeder Christ muss das tun, wenn er ein echter Jünger ist.
Nicht jeder wird das in Vollzeit tun. Unsere Verantwortung liegt darin, Gott zu bitten, uns zu zeigen, wie wir Ihm dienen sollen – und nicht, ob es sein Wunsch ist, dass wir Ihm dienen.

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