Kann ein Christ unter dämonischem Einfluss stehen?

In der unsichtbaren Welt findet ein geistlicher Kampf statt (Daniel 10; Epheser 1,20-21 und Epheser 6,10-18). Ein Christ wird durch Einflüsse von außen und von innen zum Bösen verführt. Die Versuchungen kommen von der Welt um uns herum und von unserer eigenen Natur (d. h. unseren selbstsüchtigen Wünschen), aber auch von Satan. Denn Satan ist der Herrscher dieser Welt (Johannes 12,31) und er streift umher wie ein brüllender Löwe (1. Petrus 5,8). Versuchung und Anfechtung gehören zum Christenleben dazu.
Es gibt jedoch verschiedene Situationen, in denen der Christ mit einer viel stärkeren Versuchung als gewöhnlich konfrontiert wird. Dies geschieht, wenn jemand gegen geistliche Gesetze verstößt und dadurch (bewusst oder unbewusst) Satan in sein Leben lässt. Der Vergleich mit einer belagerten Stadt ist hier hilfreich. Feindliche Armeen können eine Stadt belagern, sie können Breschen in die Stadtmauer schlagen oder sie können in die Stadt eindringen. Dies sind alles feindliche Aktivitäten, aber die letzte Situation ist schlimmer als die vorherigen.
Ich würde empfehlen, nur in den schlimmsten Fällen von „dämonischer Besessenheit“ zu sprechen (wenn jemand völlig vom Feind besessen ist) und für alle anderen Fälle den Ausdruck „okkulter Einfluss“ zu verwenden.

Wie kommen Menschen unter dämonischen Einfluss?

Wenn sich jemand bewusst auf Dämonen einlässt, indem er z. B. die Geister von Verstorbenen beschwört oder Heiler mit okkulten Kräften besucht, begibt er sich in das Territorium Satans und verschafft ihm eine „legale Basis“ für seine Tätigkeit. Das Tor der belagerten Stadt wird für den Feind geöffnet! Dies geschieht auch, wenn Menschen mit Wahrsagerei, schwarzer Magie (um Anderen zu schaden) oder weißer Magie (um zu heilen) zu tun haben. Die Menschen sind sich nicht immer der Tragweite oder der Konsequenzen ihrer Taten bewusst. Es ist möglich, sich relativ unbewusst mit Dämonen einzulassen.
Auch die Anbetung von Götzen kann Menschen unter dämonischen Einfluss bringen. Immerhin schreibt der Apostel Paulus in 1. Korinther 10,20 , dass Götzenbilder Dämonen darstellen können. Statuen aus Holz oder Stein können nichts ausrichten, aber hinter der Götzenanbetung steht eine geistige Realität, die viele seltsame Phänomene erklärt, darunter auch dämonische Knechtschaft. Praktiken wie Handlesen (um die Zukunft vorherzusagen), Astrologie und Hexerei können ebenfalls schwerwiegende Folgen haben.

Der Einfluss früherer Generationen und andere Ursachen

Es ist möglich, dass die Flüche und Sünden der Vorfahren ihre Nachkommen beeinflussen. Dämonische Bindungen können von einer Generation auf die nächste übertragen werden. Deshalb ist es wichtig, sich zu erkundigen, was die Eltern oder Großeltern eines Menschen in dieser Hinsicht getan haben. Diese Art von Kontakt oder Beziehung führt jedoch nicht immer zu einem okkulten Einfluss. Oft ist nur ein Teil der Gruppe oder Familie davon betroffen. Satan sucht sich meist die schwächsten Personen aus.
Nicht alle diese Probleme haben ihre Ursache im Okkulten. Es ist auch möglich, dass sexuelle Unreinheit, hartnäckiges Festhalten an bestimmten Sünden oder traumatische Erlebnisse dem Satan eine Chance geben. In der Seelsorge ist es gut, sich nach diesen Themen zu erkundigen. Nicht aus Neugierde, sondern aus dem Wunsch heraus, zu helfen und zu heilen. Christus hat über alle geistlichen Mächte gesiegt, und in seinem Namen gibt es Befreiung.

Befreiung

Wenn jemand erkennt, dass er oder sie unter dämonischem Einfluss steht, ist es wichtig, dieser Person weitere seelsorgerliche Beratung anzubieten. Er/Sie muss seine/ihre Schuld anerkennen, denn der Kontakt mit Satan oder mit bösen Geistern ist eine Sünde. Die schuldige Person muss dies bekennen und zwar in dem Wissen, dass keine Sünde so schlimm ist, dass das Blut Jesu sie nicht sühnen kann. Wenn er/sie seine/ihre Sünde anerkennt und bekennt, wird dem Satan der „Rechtsgrund“ entzogen. Um noch einmal auf das Beispiel der belagerten Stadt zurückzukommen: Das Tor, das geöffnet wurde, um Satan hereinzulassen, schließt sich. Dieser Schritt kann mit der Entfernung oder Zerstörung von Gegenständen einhergehen, die unter okkultem Einfluss stehen, so wie die Menschen in Ephesus ihre magischen Bücher verbrannten (Apostelgeschichte 19,19).
In vielen Fällen reicht es aus, wenn die betroffene Person dies selbst tut und Gott bittet, alles Falsche und Böse zu entfernen. In schwereren Fällen ist jedoch die Hilfe anderer erforderlich, um Satan im Namen Jesu zu vertreiben. Als nächstes ist es wichtig um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist zu beten. Befreiung ist nur ein Aspekt des christlichen Lebens; es ist auch notwendig gegen unsere selbstsüchtigen Wünsche und gegen die Sünde zu kämpfen.

Jesus ist der Sieger

Die in diesem Artikel behandelten Themen sind nicht einfach. Aber christliche Gemeinden müssen in diesem Bereich biblisch ausgerüstet sein. Wir mögen über die Macht des Herrschers der Finsternis erschrecken und von seinen vielen Täuschungen beeindruckt sein. Doch Jesus ist der Sieger. Lasst uns deshalb Zeugnis ablegen für den Namen, der über allen Namen steht, den Namen Jesus (Epheser 1,21; Philipper 2,9-10).

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