An Weihnachten feiern wir, dass Gott, der Sohn, als Menschenkind geboren wurde. „Obwohl Er in jeder Hinsicht Gott gleich war, hielt Er nicht selbstsüchtig daran fest, wie Gott zu sein. Nein, Er verzichtete darauf und wurde einem Sklaven gleich: Er wurde wie jeder andere Mensch geboren und war in allem ein Mensch wie wir.“ (Philipper 2,6-7) Ein Wunder, das sich niemand hätte vorstellen können…
Dabei war dieses Wunder nicht völlig unerwartet. Seit Jahrhunderten hatte Gott durch seine Propheten gesprochen. Er hatte versprochen, den Messias zu senden. Dieser Messias würde die Menschen retten, ihre Beziehung zu Gott wiederherstellen und eine glorreiche Zukunft schaffen.
Im Neuen Testament zitieren die Verfasser der Evangelien einige dieser Prophezeiungen, um ihre Leser davon zu überzeugen, dass Jesus Christus dieser lang erwartete Messias ist. Lesen wir eine Auswahl einiger sehr detaillierter Prophezeiungen, die sich mit der Geburt Jesu erfüllt haben.
Jesus wurde von einer Jungfrau geboren
Die erste bemerkenswerte Tatsache über Jesu Geburt ist, dass Er von einer Jungfrau geboren wurde. Als ein Engel seiner Mutter Maria verkündete, dass sie einen Sohn bekommen würde, drängte sich ihr eine Frage auf. „Wie soll das geschehen? … Ich habe ja noch nie mit einem Mann geschlafen“. Der Engel erklärte es ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird sich an dir zeigen. Darum wird dieses Kind auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden.“ (Lukas 1,34-35)
Maria war mit Josef verlobt. Doch als er erfuhr, dass sie schwanger war, dachte er zwangsläufig, sie sei ihm untreu gewesen. Matthäus berichtet, was ein Engel dem Josef im Traum erklärte: „Josef, du Nachkomme von David, zögere nicht, Maria zu heiraten! Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn zur Welt bringen, den sollst du Jesus nennen (‚Der Herr rettet‘). Denn Er wird die Menschen seines Volkes von ihren Sünden befreien.“
Matthäus erklärt außerdem, dass sich hier eine alte Prophezeiung erfüllte: „Dies alles geschah, damit sich erfüllte, was der Herr durch seinen Propheten vorausgesagt hatte: ‚Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Den wird man Immanuel nennen.‘ – Immanuel bedeutet ‚Gott ist mit uns‘“. (Matthäus 1,20-23)
Und tatsächlich finden sich diese Worte in Jesaja 7,14: „Jetzt gibt euch der Herr von sich aus ein Zeichen: Die junge Frau [oder: Jungfrau] wird schwanger werden und einen Sohn bekommen. Immanuel (‚Gott ist mit uns‘) wird sie ihn nennen.“ Diese Prophezeiung hatte auch in Jesajas eigenem historischen Kontext eine Bedeutung, doch Matthäus weist auf ihre endgültige Erfüllung in der Geburt von Jesus Christus hin.
Jesus wurde in Bethlehem geboren
Als die jüdischen Religionsexperten gefragt wurden, wo der Messias geboren werden würde, antworteten sie: „In Bethlehem in Judäa. So heißt es schon im Buch des Propheten: ‚Bethlehem, du bist keineswegs die unbedeutendste Stadt in Juda. Denn aus dir kommt der Herrscher, der mein Volk Israel wie ein Hirte führen wird.‘“ (Matthäus 2,5-6)
Dies ist ein Zitat aus Micha 5,1-4. Die Menschen wussten also, dass der Messias in Bethlehem geboren werden würde. Aber Josef und Maria lebten in Nazareth, etwa 130 Kilometer weiter nördlich! Und doch wurde Michas Prophezeiung wahr. „Jesus wurde in Bethlehem geboren, einer Stadt in Judäa.“ (Matthäus 2,1)
Im Lukasevangelium wird beschrieben, wie diese scheinbar widersprüchlichen Fakten zusammenpassen: Kaiser Augustus unternahm eine Volkszählung und befahl, dass sich alle Juden in der Stadt einschreiben lassen sollten, aus der ihre Vorfahren stammten. Und da Josefs Familie aus Bethlehem stammte, mussten sie dorthin reisen, als Maria kurz vor der Geburt stand. Sogar der Kaiser spielte seine Rolle in Gottes Plänen, ohne es zu wissen!
Menschen aus anderen Ländern kamen, um anzubeten
Die Nachricht von der Geburt Jesu verbreitete sich nicht sofort. Er wurde in einer armen, einfachen Familie geboren, die nicht viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Doch weit weg, in einem Land im Osten, sahen weise Männer einen besonderen Stern und schlossen daraus, dass in Israel ein König geboren worden war. Sie kamen und beteten ihn an! (Matthäus 2,1-2). Dass Gott diesen Männern die frohe Botschaft über den neugeborenen Messias auf so übernatürliche Weise verkündete, erinnert an zwei alttestamentliche Prophezeiungen:
„Ein Stern steigt auf bei den Nachkommen von Jakob, ein Zepter erhebt sich in Israel.“ (4. Mose 24,17)
„Dunkle Wolken bedecken die Erde, alle Völker leben in tiefer Nacht. Doch über dir leuchtet das Licht des Herrn auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Andere Völker werden von diesem Licht angezogen, ihre Könige eilen herbei, um den strahlenden Glanz zu sehen, der über dir aufgegangen ist.“ (Jesaja 60,2-3)
Die Weisen aus dem Osten waren nicht die einzigen, die zum „Licht“ kamen. Im Laufe der Jahrhunderte sind Millionen von Menschen zum Glauben gekommen. Aber sie waren die ersten, die den König der Juden anbeteten, als kaum ein Jude von seiner Geburt wusste.
Jesus wurde aus Ägypten herausgerufen
Jesus wurde in Bethlehem geboren. Aber nach einiger Zeit „kam ein Engel des Herrn im Traum zu Josef und befahl ihm: ‚Steh schnell auf und flieh mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten! Bleibt so lange dort, bis ich dir etwas anderes sage, denn Herodes lässt das Kind suchen und will es umbringen.‘ Da brach Josef noch in der Nacht mit Maria und dem Kind nach Ägypten auf. Dort blieben sie mit Jesus bis zum Tod von Herodes. So erfüllte sich, was der Herr durch seinen Propheten angekündigt hatte: ‚Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen.‘“ (Matthäus 2,13-15).
In den Prophezeiungen von Hosea lesen wir: „Der Herr sagt: ‚Als Israel jung war, habe ich es ins Herz geschlossen und als meinen Sohn angenommen. Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen und zurück in die Freiheit geführt.‘“ (Hosea 11,1)
In diesem Text geht es um das Volk Israel, das aus der Sklaverei in Ägypten gerettet wurde. Gott schloss einen Bund mit ihnen und nannte sie sogar „mein Sohn“. Jahrhunderte später wurde auch Jesus Christus, der der wahre Sohn Gottes ist, als Flüchtling aus Ägypten herausgerufen.
Trauer über ermordete Kinder
Der Engel hatte Josef vor den bösen Plänen des Herodes gewarnt, und tatsächlich berichtet Matthäus, wie der König alle kleinen Jungen in der Gegend von Bethlehem töten ließ. Er tat dies aus Angst vor dem neugeborenen „König der Juden“, der offenbar in Bethlehem geboren wurde und eine Bedrohung für den Thron des Herodes werden könnte. Seine Pläne hatten keinen Erfolg, weil das Jesuskind bereits nach Ägypten geflohen war, aber dieses ganze Massaker erfüllte eine Prophezeiung aus dem Alten Testament:
„Schreie ertönen in der Stadt Rama, überall hört man bitteres Klagen. Rahel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten lassen, denn ihre Kinder wurden ihr genommen.“ (Jeremia 31,15; Matthäus 2,17-18)
Es gibt noch viel mehr
Dies sind nur einige erfüllte Prophezeiungen über Jesus, die in Matthäus 1-2 besonders hervorgehoben werden. In der Bibel werden noch viele weitere erwähnt. Die Evangelien sind voll von Hinweisen darauf, dass Jesus Christus der Messias ist, der Jahrhunderte zuvor verheißen wurde. Glaubst du an Ihn?