Der Römerbrief

Der Apostel Paulus hat einen Brief geschrieben an die Christen in Rom. Die zentrale Botschaft des Römerbriefs lautet: Das Evangelium ist die Kraft Gottes, die jedem, der glaubt, Rettung bringt (siehe Römer 1,16).

Wir alle brauchen Rettung

Paulus beginnt seinen Brief an die Römer damit, dass er aufzeigt, dass wir alle Erlösung brauchen.
An der Schöpfung haben die Menschen seit jeher Gottes ewige Macht und göttliche Majestät sehen und erfahren können, aber viele verweigern ihm die Ehre und den Dank, die ihm gebühren (Römer 1,19-21). Die Nichtjuden sind Götzendiener und voller sexueller Sünde (Römer 1,22-27). Die Juden haben das Gesetz Gottes, aber sie befolgen es nicht und sündigen ebenfalls (Römer 2,17-24). Alle Menschen sind also Sünder und stehen deshalb unter dem Urteil Gottes. Es gibt keine Möglichkeit, dieses Problem selbst zu lösen. Wie sehr wir uns auch bemühen, wir können die Erlösung nicht dadurch erlangen, dass wir Gott gehorchen: „Kein Mensch wird jemals vor Gott bestehen, indem er die Gebote erfüllt. Das Gesetz zeigt uns vielmehr unsere Sünde auf“ (Römer 3,20).

Gott gibt Hoffnung

Nachdem erklärt wurde, dass es für uns keine Hoffnung durch die Dinge gibt, die wir für Gott tun, lesen wir, dass es Hoffnung durch das gibt, was Gott für uns getan hat. „Was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat“ (Römer 3,24). Nicht unsere Werke, sondern Gottes Gnade bringt denen das Heil, die an Jesus Christus glauben (Römer 3,26). Gott erklärt die Sünder für gerecht. In seinen Augen sind sie so gerecht wie Jesus es war, denn Jesu Opfer wird ihnen angerechnet. Das ist ein wunderbarer Beweis für die Liebe Gottes zu uns (Römer 5,8). Weil er seine Liebe in unsere Herzen ausgießt (Römer 5,6), ist unser Leben voller Hoffnung und Freude. Wir sind nicht mehr Feinde Gottes, sondern seine Freunde!

Ein heiliges Leben führen

Wenn wir Vergebung der Sünden empfangen haben und Freunde Gottes geworden sind, wie sollen wir dann leben? Wir müssen daran festhalten, dass wir tot sind für die Sünde und für Gott leben (Römer 6,11). Wir sind frei von der Sünde und dienen Gott von ganzen Herzen. Dadurch führen wir ein heiliges Leben und sind auf dem Weg zum ewigen Leben (Römer 6,22).

Gott in einer neuen Weise dienen

Paulus erklärt dann, dass wir „im Dienst einer neuen Ordnung, nämlich der des Geistes“, stehen (Römer 7,6) und Gott nicht mehr dienen in der alten Weise des Gesetzes, denn das Gesetz konnte uns nicht zum Heil führen. Dennoch räumt er ein, dass die Sünde noch in ihm wohnt (Römer 7,17). Selbst wenn er Gutes tun will, hat er nicht immer die Kraft dazu. Der Kampf zwischen Sünde und Gehorsam gegenüber Gott bleibt im Leben eines Gläubigen immer bestehen. Doch wir freuen uns, dass diejenigen, die an Jesus glauben, nicht verdammt werden (Römer 8,1).

Gott gefallen, indem man ihm gehorcht

Der Lehrabschnitt des Römerbriefs endet mit Kapitel 8. Wir lesen, dass die Gläubigen vom Geist Gottes erfüllt sind (Römer 8,9). Weil der Geist in uns lebt, gefallen wir Gott, indem wir ihm gehorchen (Römer 8,9). Wir können uns der Auferstehung unseres Körpers sicher sein, wenn Jesus wiederkommt (Römer 8,11). Und wir wissen, dass wir geliebte Kinder Gottes sind (Römer 8,16). Dies alles ist so ein wunderbarer Beweis für Gottes Liebe zu uns, dass Paulus Römer 8 mit diesem freudigen Ausruf beendet, den wir mit ihm feiern können:
„Ich bin ganz sicher:
Weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Dämonen,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges
noch irgendwelche Gewalten,
weder Hohes noch Tiefes
oder sonst irgendetwas auf der Welt
können uns von der Liebe Gottes trennen,
die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.“

Gottes Beziehung zu Israel

In den Kapiteln 9-11 sagt der Apostel Paulus, dass er wegen seines Volkes, der Israeliten, tiefen Schmerz empfindet. Sie nehmen als Gottes auserwähltes Volk eine besondere Stellung ein. Der Herr hat sich vor allem ihnen offenbart, er hat einen Bund mit ihnen geschlossen, ihnen unzählige Prophezeiungen gegeben und Jesus Christus wurde aus ihrem Volk geboren. Die meisten Israeliten lehnen ihn jedoch ab. Sie glauben nicht, dass Jesus der verheißene Messias ist. Das macht Paulus sehr traurig, denn hier steht ihre ewige Erlösung auf dem Spiel. Doch Paulus sagt: „Gott hat sein Volk, das er sich einmal erwählt hat, nicht aufgegeben“ (Römer 11,2). Eines Tages wird ganz Israel gerettet (Römer 11,26) und es wird nur noch eine Kirche geben, die aus Israeliten und Menschen aus anderen Nationen besteht.

Ein Leben für Gott

In den letzten Kapiteln seines Briefes an die Römer fordert der Apostel Paulus seine Leser auf, sich durch die Erneuerung ihres Denkens zu verändern und sich ganz Gott hinzugeben (Römer 12,1-2). Dann schreibt er über verschiedene Aspekte dieses erneuerten Lebens zur Ehre Gottes: geistliche Gaben, brüderliche Liebe, Unterordnung unter die Behörden und Amtsträgern des Staates und gegenseitige Akzeptanz in den Gemeinden.
Nachdem er seine Reisepläne erläutert und Grüße ausgetauscht hat, beendet Paulus seinen Brief wie folgt:
„Dem allein weisen Gott, den wir durch Jesus Christus kennen, ihm gebühren Lob und Ehre in alle Ewigkeit. Amen!“ (Römer 16:27)

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